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OPAR Zusammenfassung

Kapitel 6: Der Mensch

 

 

Nach der Behandlung der Fundamente der Realität und der Vernunft in den ersten fünf Kapiteln dieses Buches, ist nun die Zeit gekommen, die Entität zu analysieren, die in der Realität lebt und das Vernunftvermögen besitzt: den Menschen. Dieses Kapitel stellt neue Beobachtungen über die Natur des Menschen an und integriert diese Beobachtungen mit den bereits behandelten Axiomen und Prinzipien. [187]

 

 

Lebende Organismen sind zielgerichtet und konditional

 

Der fundamentalste Unterschied den man zwischen Entitäten wahrnehmen kann, ist der zwischen lebend und leblos. Leblose Entitäten reagieren lediglich nach den Gesetzen der Physik. Ein lebender Organismus kann durch das Faktum unterscheiden werden, dass seine Aktionen selbsterzeugt und zielgerichtet sind, während sein Ziel die eigene Lebenserhaltung ist. Niedere Organismen, die für ihr Überleben allein auf Sinnesempfindungen oder Wahrnehmungen angewiesen sind, haben keine Wahlmöglichkeit in ihrem zielgerichteten Verhalten; ihre Aktivitäten sind automatisch. Höhere Organismen, die die Fähigkeit zur Begriffsbildung besitzen, haben die Fähigkeit zur Wahlentscheidung. Auf diese Weise sind Menschen einzigartig in ihrer Fähigkeit, zwischen lebensförderlichen und lebenszerstörenden Handlungen zu wählen. [189]

 

 

Vernunft ist für den Menschen das Hauptinstrument des Überlebens

 

Jeder lebende Organismus hat eine Art und Weise des Überlebens. Nichthumane Spezies überleben durch automatische Funktionen, die metaphysisch gegebene Rohstoffe akquirieren und verarbeiten, während Menschen Wissen über diese Rohstoffen benötigen, und Kenntnisse darüber, wie man jene zum eigenen Vorteil verwendet. Diese einzigartig menschliche Erfordernis, vergangenes Wissen mit gegenwärtigen Beobachtungen in einer Form zu integrieren, die es einer Person ermöglicht, weitblickende Überlebenspläne zu erstellen, demonstriert, dass die Vernunft das Hauptwerkzeug des Mensches zum Überleben ist. Die Geist-Körper-Dichotomie wurde von der Industriellen Revolution als Mythos widerlegt, indem sie gründlich illustrierte, dass der Verstand des Menschen holistisch mit seinem Handeln integriert ist, um Werte zum Nutzen des Menschen zu produzieren. [193]

 

 

Vernunft ist ein Attribut des Individuums

 

Das logische Denken erfordert die Ausübung des Willens, der ein metaphysisch gegebenes Attribut von Individuen ist, und nicht von Personengruppen. Darum kann logisches Denken nur von einem Individuum ausgeübt werden. Das Individuum kann seine Schlussfolgerungen mit anderen teilen, aber auch diese müssen wählen, ihr eigenes logisches Denken auszuüben, um jene Schlussfolgerungen zu akzeptieren oder zu verwerfen. Die Vertreter der Theorie des kollektiven Gedankenprozesses irren sich deshalb auf der metaphysischen Ebene, da es so etwas wie ein kollektives Denken nicht geben kann. Die Vertreter des Determinismus liegen auch falsch, da sie den Prozess der bewussten Begriffsbildung leugnen und stattdessen argumentieren, dass Begriffe und die sich aus ihnen ergebenden emotionalen Reaktionen ohne interne Verarbeitung, entweder angeboren sind oder von externen Personen eingepflanzt wurden. Zum Schluss erklärt uns noch fälschlicherweise die christliche Vorstellung der Willensfreiheit, dass der Wille ein Attribut ist, das übernatürlich von Gott in den Menschen eingepflanzt wurde, und behandelt auf diese Art den Willen als ein überirdisches Charakteristikum, statt als praktisches weltliches Überlebensinstrument. Einzig der Objektivismus behandelt den einzelnen Menschen als einen Souverän, der für seine eigenen Gedanken und Handlungen völlig verantwortlich ist, und fähig ist, selbst zu determinieren, welche Wahlentscheidungen er treffen soll. [198]

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